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Landessammlungen Niederösterreich
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Urkunde zur Adelsstanderhebung
Landessammlungen Niederösterreich
© Landessammlungen NÖ

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Urkunde zur Adelsstanderhebung

ObjektnameUrkunde
Artefakte von Ignaz Eisler von Terramare (1822 - 1902)
Datierung1901
Material/TechnikPergament, Samt, Metall
Maße38 × 29,5 cm
InventarnummerLK2541
ProvenienzWien, Inzersdorf
Beschreibung
Goldgehöhte kalligraphische Handschrift in verschiedenfärbiger Tusche auf Pergamentlibell mit gedruckter Bordüre; prachtvolle Wappengouache von Carl August Boess (1851-93). In purpurnem Samteinband mit goldgepr. Doppeladler-Supralibros, Moiréeseidenspiegeln und angehängtem Siegel in Metallkapsel. Mit eh. Gegenzeichnung von Ministerpräsident Ernest von Koerner (1850-1919) und k.k. Ministerialrat Ludwig Graf Marenzi.

Der 1901 nobilitierte Ignaz Eisler von Terramare wurde 1822 in Koritschan / Koryčany im heutigen Tschechien in eine jüdische Familie geboren. Eisler gründete im Jahr 1873 die k.u.k. Militär-Konservenfabrik in Inzersdorf und setzte damit den Grundstein für ein Unternehmen, das in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts zu den bekanntesten österreichischen Konservenmarken zählte und sich in das kollektive Gedächtnis der österreichischen Bevölkerung schrieb - wogegen die Geschichte der jüdischen Familie kaum erforscht blieb.
Ab 1877 durfte sich das Unternehmen k. k. privilegiert nennen. Für die k. u. k. Armee wurden Fleisch-, Gemüse-, Suppen- und Kaffee-Konserven produziert. Nach dem Tod des Firmengründers 1902 wurde das Unternehmen in die Anglobank Ltd. London-Wien eingegliedert, jedoch von den Söhnen des Firmengründers weitergeführt. Für Eisler & Comp. bedeutet der Zusammenschluss eine Internationalisierung. Fortan konnten Konserven auch in ungarischen, italienischen, polnischen und spanischen Werken produziert werden. Mit dem Ende des Habsburgerreichs 1918 zerfiel der Konzern, bestehen blieb lediglich die Fabrik in Inzersdorf.
Die Fabrik wurde bis in das Jahr 1938 von Dr. Johann Arthur Eisler (1878–1938) und Stefan Rudolf Eisler (1883–1938) geführt. Nach der nationalsozialistischen Machtübernahme 1938 wurde die Familie enteignet und die Fabrik "". Die beiden Direktoren wählten den Freitod. Andere Familienmitglieder flüchteten in die ganze Welt. Fortgesetzt wurde das Unternehmen 1939 von Hermann Voith und seine Schwester Else Pecher, die das Unternehmen auch nach dem Krieg weiterführten.
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