Pferdegeschirr
Das Pferd wurde bei den Römern als Zug-, Arbeits- und Reittier verwendet. Seine bedeutendste Rolle spielte es beim römischen Heer. Auch in Carnuntum war eine 500 Mann starke Reitereinheit (ala I Thracum) in einem Hilfstruppenlager westlich des Legionslagers stationiert.
Zur Ausrüstung des Reitpferdes gehörte neben dem Sattel, auf dem noch ohne Steigbügel geritten wurde, das Riemengeschirr mit Bauch-, Brust- und Schwanzriemen. Beides bestand aus Leder und war zum Teil reich verziert. Man findet Schnallen, Riemenverteiler, verzinnte oder versilberte Metallbeschläge, Zierscheiben, Anhänger mit Einlagen (z. B. aus Email), Phallusanhänger als unheilabwehrende Amulette sowie Melonenperlen aus Keramik. Die Pferde trugen Ringtrensen oder Hebelstangengebisse, meist in Kombination mit einem Metallzaum, einem breiten Nasenband. Hufeisen gab es bei der römischen Armee nicht. Sporen sind zwar durch Funde belegt, waren aber wohl nicht Teil der Standardausrüstung der Reitersoldaten.