Skip to main content
Bild nicht vorhanden
VergrößernPDFFeedbackPermalinkhttps://www.online.landessammlungen-noe.at/objects/1275182
Roofo_1 (Room-Folding)
Bild nicht vorhanden

Roofo_1 (Room-Folding)

Künstler/in Gabriele Mitterer (Wolfsbach 1967)
Datierung2014
Material/TechnikÖl auf Leinwand
Maße110 × 150,2 × 2,9 cm
InventarnummerKS-24826
Beschreibung
Der Wunsch, in Bildern immer etwas erkennen zu wollen, Formen herauszulesen, Umrisse zu interpretieren, ist groß – und tief in uns verwurzelt. Unser kulturelles Wissen über Bilder und ihre Geschichte verleitet uns dazu. Warum das so ist? Die Wahrnehmungsforschung erklärt das mit Prozessen, die im Gehirn ablaufen: Dinge, die wir wissen, die im Gehirn abgespeichert sind, werden herangezogen, um das, was gesehen wird, einzuordnen und wiederzuerkennen. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts berief sich die konkrete oder konstruktive Kunst darauf, dass das Kunstwerk im Geist vollständig konzipiert und gestaltet sein muss, bevor es ausgeführt wird, und nichts von den formalen Gegebenheiten der Natur, der Sinne und der Gefühle enthalten darf. Gabi Mitterer entwickelt diese Ideen weiter und verwendet als Basis für ihre geometrisch-konstruktiven Malereien digital berechnete Vorlagen. Für die Bilder der Serie Roofo (der Name setzt sich aus den englischen Begriffen room und folding zusammen) spielt sie mit virtuellen Raumkonfigurationen und Farbwerten, die sie mit großer Virtuosität in unsere sinnlich-analoge Bildwelt zurückführt. Mitterers Arbeit ist das Ergebnis sorgfältiger Planung, die sich weniger intuitiv als analytisch erschließt. „Mich interessiert – sagt sie – wie sich Malerei verhält, wenn sie versucht zu interpolieren, es geht schließlich um eine rechnerische Leistung des Auges und es ist im Gegenzug das Auge des Betrachters, das sich nicht täuschen lässt.“ (1) In einem intermedialen Prozess werden am Computer vorbereitete Raummodelle mit exakten Farbverläufen und Schattierungen auf die Leinwand aufgetragen und simulieren so faszinierende Gebilde, die eine Dreidimensionalität auf der flachen Leinwand suggerieren. Blickt man in die Geschichte der Kunst zurück, so findet man immer wieder das Streben, die Wirklichkeit zu simulieren, möglichst getreu die Realität darzustellen. Gabi Mitterer kehrt dieses Anliegen um und fordert unser Auge, den Geist und unser Wissen heraus, um Bilder zu erzeugen.
Christiane Krejs

(1) Christiane Krejs, Eröffnungsrede zur Ausstellung Gabi Mitterer – Simulationen, Artothek Krems, Februar 2006, Typoskript.
Mehr anzeigenWeniger anzeigen
SignaturRS oben bez., sign., bet., dat.: "Oben / Gabi Mitterer_roofo_1_2014"
Bild nicht vorhanden
KS-28457
2002
  • Hannah Stippl
Bild nicht vorhanden
KS-28458
2002
  • Hannah Stippl
Bild nicht vorhanden
KS-17127
2012
  • Gerlind Zeilner
Bild nicht vorhanden
KS-33655
2016
  • Gerhard Kaiser
Bild nicht vorhanden
KS-34473
2017
  • Sonja Lixl