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Landessammlungen Niederösterreich
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Als der Führer das Oranienburger Lager inspizierte. In einer Ecke ein Kommunist just Schillers Werke studiert.
Landessammlungen Niederösterreich
© Landessammlungen NÖ

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Als der das Oranienburger Lager inspizierte. In einer Ecke ein Kommunist just Schillers Werke studiert.

ObjektnameText
Zugeschrieben Otto Kalwo (1918 - 2008)
Datierung1945
Material/TechnikPapier
Maße29 × 21 cm
InventarnummerLK2556/265
ProvenienzSagan
Beschreibung
Otto Kalwo, geboren am 2. Februar 1918 in Wien, gestorben am 23. Mai 2018 in Suffern Bundesstaat New York, überlebte den Holocaust in mehreren NS-Lagern. Er war das jüngste von zwei Kindern von Josef und Hermine (geb. Rosner) Kalwo. Gemeinsam mit seinen Eltern und seinem Bruder Paul wurde Otto Kalwo am 9. Oktober 1942 mit dem Transport IV/13 von Wien, wo sie in einer Sammelwohnung in der Krummbaumgasse 2 im 2. Wiener Gemeindebezirk lebten, nach Theresienstadt deportiert. Dort kam sein Vater Josef Kalwo am 17. April 1944 um. Zum Tod seines Bruders ist lediglich das Datum der Deportation vom 29. September 1944 ins Konzentrationslager Auschwitz bekannt. In Auschwitz bzw. dem Außenlager Gleiwitz lernte er Walter Fantl-Brumlik kennen, mit dem er nach dem Todesmarsch ins KZ Blechhammer (bei Slawentzitz/Slawiecice westlich von Gleiwitz/Gliwice) die Befreiung erlebte. Von dort aus machte sich Otto Kalwo gemeinsam mit Walter Fantl-Brumlik, Leo Luster und anderen Überlebenden auf den Weg in den Westen. Im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Sagan schnappte sich Otto Kalwo eine Schreibmaschine und begann das Erlebte der letzten Jahre erstmals literarisch in Worte zu fassen, was er bei seinem späteren Aufenthalt in Theresienstadt und Deggendorf fortsetzte. Seine abgetippten Manuskripte teilte er dabei an andere Überlebende aus – so auch an Walter Fantl-Brumlik, der sie aufbewahrte und die Texte als Teil seines Nachlasses an die Landessammlungen NÖ übergab. Gemeinsam mit seiner Mutter Hermine, die den Holocaust in Theresienstadt überlebte, ging Otto Kalwo ins DP-Camp Deggendorf, von wo sie gemeinsam im März 1947 in die USA auswanderten. Noch im selben Jahr heiratete er in den USA die Wienerin Gertrud Kornfeld (geb. Böhm) und änderte später seinen Namen auf Lawrence P. Calvert.
Otto Kalwo verarbeitete in seinen literarischen Texten den Aufenthalt in den verschiedenen NS-Lagern und seinen Rückweg nach dem Krieg. Die literarischen Texte von Otto Kalwo waren lange Zeit unbekannt, lediglich der Text „Evakuiert“ zum Sammellager Kleine Sperlgasse 2a, wo Kalwo kurze Zeit als „Ordner“ arbeitete, wurde durch die Übergabe des Manuskriptes durch Leo Lusters an das Archiv in Yad Vashem öffentlich bekannt. Daneben befindet sich der Text „Wir fahren aus Theresienstadt“ im Archiv des jüdischen Museums in Prag und weitere Texte im Bestand des Nationalfonds der Republik Österreich für Opfer des Nationalsozialismus.
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Objektname: Dokument
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