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Landessammlungen Niederösterreich
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Infantin Maria Theresia
Landessammlungen Niederösterreich
© Künstler*in / Landessammlungen Niederösterreich

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Infantin Maria Theresia

Künstler/in Jürgen Messensee (Wien 1936)
Datierung1984
Material/TechnikAcryl/Leinen
Maße178 × 218 cm
InventarnummerKS-M 1281/84
Beschreibung
In den 1980er-Jahren beschäftigte sich Jürgen Messensee mit den großen Namen der Kunstgeschichte: Tizian, Cézanne, Velázquez. Das Gemälde Infantin Maria Theresia entstammt einem umfangreichen Werkblock, der aus dem Studium der Velázquez-Porträts im Wiener Kunsthistorischen Museum hervorging. Im Jahr 1993 kehrte das Bildnis, zusammen mit vielen anderen, an den Ort seiner Inspiration zurück: In einer dialogisch angelegten Ausstellung wurden dort Messensees Infantinnen jenen des spanischen Hofmalers gegenübergestellt. Messensee war nicht der erste Künstler, der das Thema, inspiriert von Velazquez, aufnahm, ganz im Gegenteil: Er befand sich in bester Gesellschaft mit illustren Namen wie Pablo Picasso und Edouard Manet. Messensees Infantin Maria Theresia ist von Kontrasten, aber durchaus auch von Parallelen zu den Gemälden von Velázquez geprägt, der seinerzeit mit einem für das Spanien des 17. Jahrhunderts völlig neuartigen Verständnis von Porträtmalerei operierte. Die höfische Repräsentationstradition, die Porträtierten erhaben und unnahbar zu zeigen, erweiterte er um einen Effekt der Lebendigkeit, der das Menschlich-Empfindsame hinter der förmlichen Fassade erahnen ließ. Messensees Ästhetik transferiert die Förmlichkeit der Hofmalerei in die formale Dekonstruktion. Malerisch-zeichnerische Kürzel und farbige Echos verweisen noch auf das Vorbild, der kraftvolle Duktus aber lässt an die unmittelbare Gestik des Malenden denken. Auf dieses prozessual-lebendige Moment der Bilder machte auch Elfriede Jelinek aufmerksam, die, inspiriert von Messensees Infantinnen, 1993 den Text Prinzessinnen! Brennendes Unterholz! schrieb: „Die Bilder ziehen sich ihre Farben nicht an, um zu beweisen, dass sie da sind, gefangen auf ihrem Untergrund, und dann bedeuten sie halt irgendwie Kunst, sondern diese Bilder stellen ihre Arbeit des Entstehens und des dann in sich Fortschreitens aus.“(1)
Susanne Watzenboeck

(1) Elfriede Jelinek, Jürgen Messensee: beste Arbeit!, 1998, zit. nach: www.elfriedejelinek.com/fmessen2.htm (zuletzt aufgerufen am 22. März 2022).
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