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Landessammlungen Niederösterreich
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Ausarten
Landessammlungen Niederösterreich
© Künstler*in / Landessammlungen Niederösterreich

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Ausarten

Künstler/in Padhi Frieberger (Meidling im Tale 1931-2016 Wien)
Datierung1960-1980
Maße220 × 350 cm
InventarnummerKS-M 4430/00
Beschreibung
Ähnlich wie bei der Dada-Bewegung, deren anarchischer Geist sich gegen die Gräuel des ersten Weltkrieges bäumte, ist Padhi Friebergers Schaffen untrennbar mit einem traumatischen Kriegserlebnis verbunden. Im April 1945 wurde der Künstler in Krems im Zuge eines Bombenangriffs durch amerikanische Fliegereinheiten verschüttet. In der Folge entwickelte er eine nonkonformistische Haltung gegenüber jeder Form von Tradition und System (Kunst, Gesellschaft, Staat), die ihn – trotz zeitlicher Distanz zu Dada – als einzige radikal-dadaistische Position der österreichischen Kunstgeschichte ausweist. Dabei ging er über die Errungenschaften der Avantgarde hinaus, indem er nicht nur dadaistische Werke (Collagen, Montagen) schuf, sondern seine Kleidung und Sprache, letztlich auch sich selbst und seine Askese (kein Warmwasser, kein fester Wohnsitz, keine Behördengänge, kein Arzt) zu Kunst erklärte. Das wuchernde Anmuten der monumentalen Assemblage Ausarten, die bezeichnenderweise in einem Zeitraum von 20 Jahren entstand, veranschaulicht diese Verwobenheit von Kunst und Leben in besonderer Weise. Zu Botschaften umgearbeitete Zeitungsausschnitte, figürlich anmutende Montagen (eine Schneerodel wird zur Häuptlingskrone), gezielte Übermalungen und fragile Mobiles bilden ein organisch anmutendes Konglomerat, das politische, philosophische und kunsthistorische Positionen ebenso karikiert, wie es sich gegen das Narrativ einer linearen Geschichtsschreibung richtet.
Vor der Übernahme durch die Landessammlungen Niederösterreich befand sich das Werk nach mehreren Transformationen und Übersiedelungen im „Atelierdorf Fischapark“, einer stillgelegten Textilfabrik in Weigelsdorf, in der Konrad Knöbl-Kastelitz dem Künstler in den 1980er Jahren Räumlichkeiten für seine Arbeiten zur Verfügung gestellt hatte. Dort entstand – um einen Vergleich mit Kurt Schwitters zu bemühen – eine Art „Merzbau“, in dem der Künstler sämtliche ihm zur Verfügung stehenden Materialien bald lediglich für kurze Zeiträume (ein Tag), bald für eine halbe Ewigkeit (20 Jahre) zu Werken mit Objektcharakter kompilierte.

Nikolaus Kratzer

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