Militärdiplome

Durch die Absolvierung des Militärdienstes in den römischen Hilfstruppen und Flotten war es auch den Einheimischen in den Provinzen möglich, das mit Privilegien verbundene römische Bürgerrecht zu erlangen. Nach 25-jähriger Dienstzeit und ehrenvoller Entlassung aus der Truppe erhielten sie nicht nur das Bürgerrecht, sondern auch das Eherecht, das es ihnen erlaubte, mit einer Nichtrömerin eine rechtsgültige Ehe einzugehen. Als Bestätigung bekamen sie eine beglaubigte Abschrift ausgehändigt. Dieses „Militärdiplom“ bestand aus zwei Bronzeplatten, die zusammengeklappt und mit einem Bronzedraht geschlossen wurden. Ein zusätzlich angebrachtes Siegel sollte Fälschungen verhindern. Die Platten waren innen und außen beschriftet und enthielten neben dem Rechtstext die Namen von sieben Personen, die die Echtheit des Dokumentes bezeugten. Da auch die jeweilige Standprovinz anführt wurde, liefern die Militärdiplome wichtige Informationen über die Verteilung der Hilfstruppen am Limes.