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Landessammlungen Niederösterreich
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Paravent
Landessammlungen Niederösterreich
© Künstler*in / Landessammlungen Niederösterreich

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Paravent

Künstler/in Helga Philipp (Wien 1939 - 2002 ebenda)
Datierung1987-1989
Material/TechnikÖl auf Leinwand
InventarnummerKS-21273/1-5
Beschreibung
Helga Phillipp gilt als Pionierin der Op-Art und konkreten Kunst in Österreich und zählt seit den 1960er-Jahren mit Marc Adrian, Richard Kriesche, Hermann Josef Painitz oder Hildegard Joos zu einer konstruktiv-geometrischen Strömung. Obwohl sie früh von Otto Mauer, dem Leiter der legendären Wiener Galerie nächst St. Stephan, entdeckt wurde und in den 1970er-Jahren mit den Exakten Tendenzen rund um das Sammlerpaar Gertrud und Dieter Bogner eine Gruppe Gleichgesinnter fand, blieb die Rezeption konkreter Kunst bis in die 2000er-Jahre hinein ein Stiefkind der österreichischen Szene, sodass auch Philipps Werk nicht in adäquater Weise rezipiert wurde. Ihre Arbeit entwickelt sich zwischen Logik und Poesie und besticht durch die Reduktion und Konzentration auf Material, Form und Bewegung. In den 1960er-Jahren entstehen kinetische Objekte aus unterschiedlichen Materialien, die mit dem Prinzip der modularen und seriellen Ordnung von Richard Paul Lohse operieren. 1978 bezieht Helga Philipp eine Villa von Theophil Hansen im niederösterreichischen Ternitz und kann dort erstmals größere Formate realisieren. So auch die aus 56 Einzeltafeln bestehende Serie Domino, bei der sie, dem System des Spieles folgend, parallele oder diagonale Schraffuren in differenzierten Grauwerten zueinander in Beziehung setzt. Angelehnt an die Zwölftonmusik schafft sie damit ein Werk von Dynamik und Transformation, die sich in den Raum auszudehnen scheinen. Der zwischen 1987 und 1999 entstehende Paravent schließt hier an und erweitert das Bild- nun tatsächlich zum Raumobjekt. Die amerikanische Minimal Art und die Idee der Shaped Canvas von Frank Stella stehen hierfür Pate, doch ist Philipps Arbeit im Hinblick auf die Materialität sensitiver. Durch die Verwendung von Grafit- und Aluminiumstaub erreicht sie eine besonders lichtsensible Oberfläche, die ihren Werken – trotz der Dichte des Materialauftrages – eine flirrende Transparenz verleiht. Der Paravent erscheint als eine „Schattenlandschaft, die sich je nach Lichteinfall und Betrachter Standpunkt verändert.“(1)
Elisabeth Voggeneder

(1) Katrin Draxl, „Malerei im Raum“, in: Carl Aigner/Gerald Bast (Hg.), Helga Philipp. Poesie der Logik, Ausst.-Kat. Landesmuseum Niederösterreich, St. Pölten, Wien/New York 2010, S. 113–114
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