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Landessammlungen Niederösterreich
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Weekend
Landessammlungen Niederösterreich
© Künstler*in / Landessammlungen NÖ, Foto: Christoph Fuchs

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Weekend

Künstler/in Lothar Bruckmeier (München 1927 - 2016 Eichgraben)
Datierung1973
Material/TechnikCollage
Maße98,3 × 122,3 × 3,3 cm
InventarnummerKS-24870
Beschreibung
Lothar Bruckmeiers frühe Arbeiten aus den 1970er- und Anfang der 1980er-Jahre sind in weiten Teilen von einem feinen und spitzfindigen Realismus geprägt. Der gebürtige Münchner ließ sich gemeinsam mit seiner Frau Elfriede 1961 im westlichen Wienerwald nieder, einer Region, die zu damaliger Zeit eine dünn besiedelte, grüne Idylle aus Wiesen und Wäldern darstellte. Zwei Jahrzehnte später beauftragte Bruckmeier die Schriftstellerin Ilse Tielsch, einen literarischen Essay mit dem Titel „Die sterbenden Paradiese“ für seinen neuen Ausstellungskatalog zu schreiben. Abgebildet sind Farbradierungen und Malereien, in denen sich der Künstler mit der Zerstörung unberührter Natur auseinandersetzt: Eine Uferzone mit Schilfrohr, wo alte Autoreifen entsorgt wurden, ein Haufen rostiger verbeulter Ölfässer im Tannenwald. Die beschriebenen Arbeiten sind eine Fortführung einer losen Serie von Bruckmeiers gesellschaftskritischen und politischen Statements der 1970er-Jahre, zu der auch die Collage Weekend gehört. „Heraus aus der Stadt wollen die Städter (…), ein Haus auf dem grünen Berg besitzen, der nun nicht mehr so grün ist, wo sie nun Wand an Wand mit anderen wohnen, Garagentor an Garagentor, Asphaltstraßen, eiserne Gartenzäune um winzige Gärten gespannt.“(1) , schreibt Tielsch und greift damit die damalige Kritik des Künstlers an all jenen Sommerfrischlern auf, die sich hinter hohen Zäunen und Thujenhecken verbarrikadieren und mit ihren Ferienbungalows Landschaft und Ortsbild verschandeln. Mit eigens hergestellten Schablonen inszeniert Bruckmeier einen hellblau-blumigen Himmel, der sich über dem Dach der Landresidenz erhebt und an spießig-gemusterte selbstklebende Dekorfolien der 1970er-Jahre erinnert. Großen Wert hat der Künstler darauf gelegt, den vorgesetzten grün-roten Zaun, gefertigt aus Sperrholz, nicht bemalt, hingegen angestrichen und lackiert zu haben. Die pfeilartigen geometrischen Strukturen am unteren Bildrand stehen sinnbildlich für Straßenbodenmarkierungen und signalisieren: Befahren und Parken verboten!
Hartwig Knack

(1) Ilse Tielsch, Die sterbenden Paradiese, in: Lothar Bruckmeier, Ausst.-Kat. Galerie Brodil, Salzburg / Galerie Hilger, Wien, 1981.
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SignaturVS re. unten sign., dat.: " L. Bruckmeier, 1973" RS bet., bez.: "Weekend / 2500"
Landessammlungen Niederösterreich
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