Jagdausflug Münchengrätz und Frauenberg

Kronprinz Rudolf galt als begeisterte Naturwissenschaftler und leidenschaftlicher Jäger. Die Schussliste des Kronprinzen für diese Jahre 1877-1881 ist beträchtlich und beträgt 18.050 Tiere („Pusterthaler Bote“ 1882). Das Zigarrenetui ist ein Erinnerungsstück an die im Oktober vollzogenen Jagden des Kronprinzen in Müchengrätz und Frauenberg.
Für seine Jagden besuchte er weite Teile seines zukünftigen Reiches und war dafür auch gern gesehener Gast in Münchengrätz und auf der Herrschaft des Schlosses Frauenberg, das damals im Besitz des Fürsten Adolf Josef Schwarzenberg war und von Rudolf über Jahre hinweg zur Hochjagd besucht wurde. Die Jagd selbst wurde für den Kronprinzen abgehalten und die Gästeliste ist eine Auflistung des Hochadels der böhmischen Länder.
Vor der Jagd in Frauenberg begab sich Rudolf noch auf die Jagd in Münchengrätz auf der Domäne des Grafen Waldstein, wo er mit seiner Schwester Gisela eintrag und vom Grafen Waldstein, Prinz Alain Rohan und Fürst Karl Schwarzenberg begrüßt wurde. In Münchengrätz jagte der Kronprinz im Tiergarten Obora, während die anderen Gäste einer Treibjagd beiwohnten und am darauffolgenden Tag im Hirschberg-Revier.

Für seine Jagd im Oktober auf der Herrschaft Frauenberg nahm er den Zug nach Prag am Franz-Josefbahnhof auf dem er am 20. Oktober gemeinsam mit seiner Schwester, der Erzherzogin Gisela und ihrem Ehemann Prinz Leopold von Bayern. Gejagdt wurde auf dem Poneschitzer Revier, wo ein Sechszehnender für den Kronprinzen reserviert war und am Montag wurde eine Antriebsjagd im Alltiergarten auf Schwarz und Damwild vollzogen, bevor der Kronprinz am Dienstag den 22. Oktober wieder per Zug die Herrschaft verließ. .