Etiketten und Plomben

Plomben und Etiketten stellen eine bedeutsame Fundgruppe im Bereich Verwaltung und Warenverkehr dar. Sie sind wichtige Quellen zum antiken Verwaltungssystem sowie zum Markt- und Konsumalltag im Römischen Reich. Bleiplomben dienten zum Versiegeln von Dokumenten und Waren sowie als Zollbelege. Auf dem zu versiegelnden Stück wurde ein kleiner Bleiklumpen über der Verknotungsstelle des Verschlussfadens erwärmt und mit einem Siegelstock oder einer Gemme gekennzeichnet. Bleietiketten lassen sich mit heutigen Warenbelegen vergleichen. Sie wurden aus gewalztem Bleiblech hergestellt, hatten meist eine rechteckige Form und waren mit einem Loch am Rand versehen, das die Befestigung an einer bestimmten Ware erlaubte. In der Regel wurden mit einem Stilus Notizen auf einer oder beiden Seiten eingeritzt, wobei die Vorderseite einen Personennamen und die Rückseite Angaben zu Waren, Mengen und Preisen aufwiesen.